Alkohol-Pacour

Alternativen zum Alkohol
Warendorf (sca). Lena strauchelt unsicher, setzt zaghaft einen Fuß auf die Linie aus Klebeband. Einfach geradeaus soll sie gehen, doch das fällt der Schülerin schwer. Die Gewichte an ihren Armen verlangsamen ihre Bewegungen, eine Art Skibrille schränkt ihr Sichtfeld ein. Erst als ihre Freundin Anna die Hand ausstreckt und sie stützt, schafft Lena die eigentlich leichte Aufgabe.

 

Alkoholparcours1 

Was kann Alkohlgenuss aufwiegen? Unter der Anleitung von Schulsozialarbeiter Daniel Heckenkemper (links) legten Maxime, Maurice und Dennis Alternativen auf die Waagschalen.

       

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Mit Handicap: Anna (rechts) führt ihre Freundin Lena über eine Linie. Die Brille und Gewichte an den Handgelenken simulieren einen hohen Promillegehalt.

GE Waf Alkoholparcours

Was passiert im Körper, wenn man Alkohol trinkt? Dennis, Maurice, Maxime und Arianita fanden es am Modell heraus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Rahmen der Aktionstage Jugendschutz wurde für die Schüler der Jahrgangsstufe 8 der Gesamtschule am Standort Von-Ketteler-Straße ein Stationenlauf zur Suchtprävention aufgebaut. Der Alkohol-Parcours der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW (ginko-Stiftung) umfasst fünf Stationen, die die Schüler in Kleingruppen durchliefen. An den einzelnen Stationen lernten sie verschiedene Aspekte der Alkoholthematik kennen und erfuhren Wissenswertes über die Gefahren des frühen und übermäßigen Alkoholkonsums. ,,Wir können euch nichts verbieten, aber wir können euch zeigen, welche Folgen es haben kann, wenn man Alkohol trinkt", erklärte Ole Wrzesinski, Schulsozialarbeiter an der Gesamtschule, den 13-14-jährigen Jugendlichen.
Neben rechtlichen Fragen zum Jugendschutzgesetz erfuhren die Schüler ganz praktisch am Modell, welche Organe durch Alkohol geschädigt werden. Mit Simulationshilfen wie Brille und Gewichten konnten sie nachempfinden, wie sich ein stark alkoholisierter Mensch fühlen muss. So versuchten die Mädchen und Jungen ein Fahrradschloss zu öffnen oder sich Bälle zuzuwerfen. Nichts ging. ,,Wir waren erleichtert, als wir die Brille einfach wieder abnehmen konnte", schildert Maurice die unangenehme Erfahrung.

Zusammen mit seiner Gruppe überlegte der Gesamtschüler deshalb an einer anderen Station Alternativen zum Alkohol. Dazu hatte das ginko-Team eine Waage aufgebaut. In der einen Waagschale lagen die Symbole verschiedener Alkoholsorten, die andere Schale musste von den Schülern mit Ideen zur Freizeitgestaltung gefüllt werden. Dabei stießen sie auf viele gute Anregungen wie gemeinsames Spielen, eine Kochaktion oder Tanzen.
Für jede richtige Lösung sammelten die Schüler Punkte und am Ende gewann
das erfolgreichste Team kleine Preise.
Die beteiligten Mädchen und Jungen stimmten in ihrem Urteil überein, dass eine solche Aktion wichtig für Jugendliche in ihrem Alter ist. ,,Letztlich seid ihr diejenigen, die entscheiden - passt auf euch auf", gaben Ole Wrzesinski und das Team von ginko den Teenagern mit auf den Weg.

Text/Foto: Schenk